An drei Tagen im August starten die Tage der Industriekultur am Wasser - ein erstes großes gemeinsames Kulturprojekt der Metropolregion Hamburg.
Die Tage der Industriekultur am Wasser laden zu einer Entdeckungsreise durch die Metropolregion Hamburg ein und stellen Denkmale der Industriegeschichte vor, die bisher der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt geblieben sind. Einen gemeinsamen Bezugsrahmen stellt die Technik her, die Wasser nutzt, Wasser beherrscht, am Wasser liegt. 80 historische Industrieanlagen und Industriemuseen zwischen Cuxhaven und Vietze an der Elbe, zwischen Gnarrenburg und Ratzeburg sowie zwischen Lüneburg und Wilster öffnen sich dem Publikum mit einem besonderen Programm: Führungen und Vorführungen, Besichtigungen und "Denkmale in Aktion" erklären die historische Technik und Arbeitswelt. Das Angebot ist so vielfältig wie die teilnehmenden Industrieanlagen. Mit dabei sind: Hafenanlagen in Cuxhaven, Stade, Buxtehude oder Hamburg, Werften wie die Hitzler-Werft in Lauenburg oder die Bootswerft Hamburg Cranz, Kraftwerke wie das Kohlekraftwerk in Wedel und das Wasser- und Dieselmotorenkraftwerk Lauenburg, Wassermühlen in Moisburg oder Scheessel, Schleusen, Brücken, Wassertürme in Lüneburg, Visselhövede und im Hamburger Stadtpark, Leuchttürme wie die "Dicke Berta", Klärwerke wie das in Elmshorn, Fabriken wie die Sprengstofffabriken in Geesthacht oder der Eiskeller in Bergedorf und viele Museen. Höhepunkte dieses Festivals der Industriekultur werden die zahlreichen Fahrten historischer Frachtschiffe und Fähren sein, die darauf aufmerksam machen, dass es weltweit wohl keine andere Region gibt, in der so viele historische Schiffe des Industriezeitalters betriebsfähig erhalten werden, wie in der Metropolregion Hamburg.
Die Tage der Industriekultur am Wasser bieten viel Programm für Technikbegeisterte, für Kulturliebhaber und für Kinder und Familien. Viele Programmpunkte werden dem Publikum kostenlos geboten, andere können zu einem vergünstigten Tarif besucht werden. Ideal lassen sich die Industriedenkmale auf Radtouren entdecken, geführt wie in Visselhövede oder in Ratzeburg oder auf eigene Faust. Wenn die Schiffe gerade nicht unterwegs sind, können sie besichtigt werden, z. B. der Raddampfer "Kaiser Wilhelm", der Ewer "Margareta" im Buxtehuder Fleth, die "Greundiek" und die "Jan-Dirk" in Drochtersen oder der Zollfrachter "Rigmor von Glückstadt". Auch sonst werden Führungen jeglicher Art angeboten, wie durch die Hapag-Hallen in Cuxhaven, durch das Klärwerk in Elmshorn oder das Heizkraftwerk in Wedel, in Geesthacht zum Gründungsort der Pulverfabriken und durch das Pumpspeicherwerk, in Gnarrenburg zum Torfabbau mit Torfstechen oder der Blick hinter die Kulissen im Schiffshebewerk Lüneburg. Filme zur Industriegeschichte der Region zeigen das Kulturforum am Hafen in Buxtehude, das Industriemuseum Elmshorn oder an Deck der "Bleichen" ein Freiluftkino. Wem der Sinn nach dem geschrieben Wort steht, der geht zu Lesungen auf das Feuerschiff "Elbe 1", zur Prahmfähre in Gräpel sowie zur Schwebefähre Osten-Hemmoor. Musik und Gesang wird angeboten im Hafenmuseum Hamburg, dem Stadthafen in Stade und am Leuchtturm Eversand. Natürlich gibt es auch ein umfangreiches Kinderprogramm: Der Krabbenpuhlwettbewerb an den Fischpackhallen in Cuxhaven oder z. B. die Familienrally, die durch den gesamten Hafen führt, beim Mulch-Kran in Hamburg-Harburg dürfen Kinder einmal Kranführer sein, in der Ziegelei Pape in Bevern kann Groß und Klein bei der Fertigung von Handstrichziegeln dabei sein, bei der Dömitzer Eisenbahnbrücke gibt es einen Mit-Mach-Zirkus und an der Prahmfähre Brobergen lernen die Kinder alles über Holzschiffe, Zugbrücken und Burgen. Der Katalog der Industriedenkmale mit einem ausführlichen Programmteil ist ab sofort in allen teilnehmenden Denkmalen und Museen, in den Tourismusinformationen der Metropolregion und in den Geschäftsstellen des ADFC erhältlich. Viele wichtige historische Industrieanlagen sind auf den ersten Blick nicht zu entdecken, hier hilft der Katalog, sie aus dem Verborgenen ans Licht zu holen.
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