Donnerstag, 12. Januar 2012

Reisen und Urlaub in Schweden

Samische Kultur pur beim Wintermarkt in Jokkmokk
Hamburg, 11.01.2012  In der kleinen Stadt Jokkmokk wenig nördlich des Polarkreises treffen sich vom 30. Januar bis 4. Februar 2012 die Sami Lapplands zu ihrem traditionellen Wintermarkt. Dann wird sich das etwa 3.000 Einwohner zählende Städtchen zu einem riesigen Rummelplatz verwandeln, denn in jedem Jahr besuchen rund 40.000 Menschen den Jokkmokksmarknad. Schon seit mehr als 400 Jahren treffen sich die Nordschweden bei dieser Gelegenheit in der kulturellen Hauptstadt der schwedischen Sami, um mit Rentierfellen, Fleisch und Schneemobilen zu handeln, bei Joik-Gesängen zu feiern, traditionelle Geschichten zu erzählen und beim Rentierrennen zuzuschauen. Heutzutage ist der Wintermarkt in Jokkmokk aber nicht mehr in rein samischer Hand – auch das moderne Leben der Nordschweden spiegelt sich hier wider. Vor allem aber geht es in Jokkmokk nicht ausschließlich um einen gewöhnlichen Markt, wo das kommerzielle Treiben im Vordergrund steht. Stattdessen spielt die Kultur eine sehr wichtige Rolle – angefangen bei Kunstausstellungen und Vernissagen über Film- und Tanzvorführungen bis hin zu Vorträgen, Musik, Konzerten und Naturerlebnissen. In diesem Jahr ist mit besonders vielen musikalischen Erlebnissen zu rechnen, da der Markt 2012 unter dem Motto „Musik am Polarkreis“ steht. Darüber hinaus werden verschiedene Winteraktivitäten angeboten, beispielsweise Touren mit Schlittenhunden, Rentieren oder dem Schneemobil. Der Jokkmokksmarknad ist unterteilt in einen historischen Markt vom 30. Januar bis 1. Februar 2012 und einen traditionellen Markt vom 2. bis 4. Februar 2012. Wer genuine samische Kultur erleben möchte, findet diese schwerpunktmäßig im Ájtte Fjäll- und Samemuseum, im Samernas Utbildningscentrum, bei der Sameslöjdstiftelsen, am See Talvatis und im Saal Folkan. Unterkünfte in Jokkmokk oder den umliegenden Dörfern sollten im Voraus reserviert werden.

Schweden feiert 2012 einen seiner bedeutendsten Schriftsteller
Anlässlich des 100. Todestages von August Strindberg werden 2012 in Schweden und insbesondere in Stockholm verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen geboten, die das Leben und Werk des am 22. Januar 1849 geborenen Schriftstellers beleuchten. Dabei stehen die unterschiedlichsten Facetten im Fokus. Denn August Strindberg hat bis zu seinem Tod am 14. Mai 1912 nicht nur über 60 Dramen, 10 Romane und 10 Novellensammlungen geschrieben, sondern seiner Kreativität auch im Bereich der Malerei und Fotografie Ausdruck gegeben. So stehen seine Bilder auch in einer neuen ständigen Ausstellung im Nordiska Museet in Stockholm im Mittelpunkt, während das Strindbergmuseet, das sich in der letzten Wohnung des Schriftstellers in der Stockholmer Innenstadt befindet, das Jubiläum mit einer neuen ständigen Ausstellung zum Leben und Werk des Künstlers feiert. Hier soll Strindberg mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten vor allem in den Kontext zur Gegenwart gesetzt werden. Das Stockholmer Stadttheater veranstaltet im Laufe des Jahres zahlreiche Seminare, Gastspiele und Vorstellungen mit Strindbergs Dramen im Zentrum und Liljevalchs Kunsthalle zeigt ab dem 29. September die Ausstellung »August«, in der Strindberg als Mensch, Künstler, Dramatiker, Gesellschaftskritiker und Alchemist in thematisch dramatisierten Räumen präsentiert wird. Aber auch in anderen schwedischen Städten wie Norrköping, Lund und Uppsala beleuchten Ausstellungen Leben und Werk August Strindbergs und im ganzen Land stehen in diesem Jahr zahlreiche Dramen aus der Feder der Jubilars auf dem Programm der Theaterbühnen. Das Motto des Strindbergjahres „Denk selbst!“ bezieht sich auf die Angewohnheit Strindbergs, alles und jedes in Frage zu stellen. Besucher können sich aber in den jeweiligen Touristenbüros vor Ort über aktuelle Strindbergausstellungen und -veranstaltungen informieren.

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